Der Franziskusweg

Der Franziskusweg, der ausgehend von Winkl (Fraktion Kematen der Gemeinde Sand in Taufers) zur Franz- und Klara-Kapelle führt an den Reiner-Wasserfällen vorbei durch eine der schönsten Naturlandschaften des Tauferer-Ahrntals. Dieser Weg wurde durch die Mitarbeit vieler, unter der Leitung des Jugenddienstes Dekanat Taufers zu einem Besinnungsweg zum Sonnengesang des Heiligen Franziskus von Assisi gestaltet. Auf der gut einstündigen Wanderung kommt man an zehn Besinnungspunkten vorbei, entsprechend den zehn Strophen des Sonnengesangs des Heiligen Franziskus.

Jeder Besinnungspunkt ist durch drei Merkmale gekennzeichnet:

  • durch das Wort des Heiligen Franziskus von Assisi,
  • durch einen entsprechenden Satz aus der Heiligen Schrift und
  • durch eine gestalterische Darstellung.

Franz- und Klarakapelle am Tobl

Am Tobl stand die erste Burg der Herrn von Taufers. Aus dem Jahre 1309 gibt es eine Urkunde, in der Hugo VI. von Taufers eine Geldsumme bestimmte zur Gründung eines Klosters zu Ehren der Heiligen Klara. Das Kloster wurde nicht gegründet, aber im Volk entstand die Legende vom Kloster am Tobl. Die Burg verfiel, nur die Kapelle blieb teilweise erhalten. Im Jahre 1982 begann die Gemeinde Sand in Taufers unter Leitung von Peter Aichner mit der Rettung der ältesten Kirche des Tauferer-Ahrntals. Das Heiligtum wurde im Sinne Hugos VI. der Heiligen Klara und dem Heiligen Franziskus von Assisi geweiht und durch die Schnitzschule Ahrntal mit einer Doppelstatue, einem Kreuz, einem Altar und Sitzmöglichkeiten eingerichtet. Durch eine Wendeltreppe im Inneren der Kapelle gelangt man in die Unterkirche. Da dieser Raum im Unterschied zur Oberkirche sehr abgedunkelt ist, benötigt man eine Weile, bis man den ganzen Raum erfassen kann. Dort befindet sich das Kreuz von San Damiano (gemalt von Hans Pescoller aus Bruneck).

Der Klaraweg

Für wen die Wanderung auf dem Franziskusweg zu lang oder beschwerlich ist, der hat die Möglichkeit, über den kürzeren Klaraweg zur Franz- und Klara- Kapelle am Tobl zu gelangen. Den Eingang zu diesem Weg findet man am oberen Parkplatz (Richtung Rein in Taufers). Unterwegs kommt man zum Klara- Gartl, worin sich die lebensgroße Statue der Heiligen Klara befindet. Sie hält in der Hand eine Monstranz, woraus eine Quelle springt. Bald darauf trifft man auf die neu restaurierten Mauerreste der Toblburg. Unmittelbar vor der Toblkapelle geht man über die Brücke, die über einen Graben gespannt ist. Wohl stand früher schon an demselben Ort eine Zugbrücke. Nach dem Überqueren der Brücke kommt man zum Rastplatz vor der Franz- und- Klara- Kapelle.

Besinnungspunkte entlang des Weges

 

Jeder Besinnungspunkt ist durch drei Merkmale gekennzeichnet:

durch das Wort des Heiligen Franziskus von Assisi,

durch einen entsprechenden Satz aus der Heiligen Schrift und

durch eine gestalterische Darstellung.

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Start

Parkplatz Wasserfallbar
1.

1. Besinnungspunkt: Der Dreieinige Gott

Das Thema ist das Lob des Dreieinigen. Dem entspricht die Aussage von 2 Kor 13,13. Das Bildstöckl birgt eine Nachbildung des Wallfahrtsbildes von Heilig Geist. Gespendet wurde dieser Besinnungspunkt von der Pfarrei Luttach.
2.

2. Besinnungspunkt: Schwester Sonne

Die Sonne hat dem ganzen Gesang den Namen gegeben. Das Wort des Heiligen Franziskus wird durch den Ausspruch des Jesaja ergänzt: Deine Sonne geht nicht mehr unter. Dazu wurde von der Pfarrei St. Johann damals eine Steinpyramide mit einer Sonne aus Glas errichtet. Heute ist anstatt derer eine vergoldete Granitkugel angebracht worden, die schon wie davor die Glassonne, der untergehenden Sonne zugewandt ist und ihr Licht widerstrahlt.
3.

3. Besinnungspunkt: Schwester Wasser

Der erste Wasserfall ist ein idealer Hintergrund, zum Lob des Wassers. Dazu wurde der Satz aus Johannes 7,37 gewählt: Wer Durst hat, komme zu mir. Die Skulptur stellt die nach Nahrung und Heil dürstende Menschheit dar und wurde errichtet von Jugenddienst Dekanat Taufers.
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Zwischenstation: Der Heilige Franziskus und Maria

Das Marianische Jahr war Anlass zur Errichtung, das am 15. August 1988 zu Ende gegangen war. Die Skulptur stellt Maria mit dem Kinde dar, die den Heiligen Franziskus mit einer Hand segnet, während sie in der anderen Hand das Portiunkula- Kirchlein hält.
4.

4. Besinnungspunkt: Bruder Feuer

Der Pfadfinderstamm der Pfarrei Taufers hat hier ein passendes Thema gefunden, das zu ihrem Programm passt. Um die gemauerte Feuerstelle sind Sitzgelegenheiten angebracht und darüber an der Felswand ist die Herabkunft des Heiligen Geistes über Maria und die Jünger dargestellt. Dazu passend das Feuerwort: Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen.
5.

5. Besinnungspunkt: Mond und Sterne

Diese Station wurde von der Pfarrgemeinde Rein geschaffen. Im Bildstöckl machen die aus Spielglas geschaffenen Sterne und der Mond auf sich aufmerksam und regen zum Nachdenken an, im Sinne des Psalms 8.
6.

6. Besinnungspunkt: Frieden

Das Anliegen des Friedens ist weltweit und soll hier dargestellt werden durch zwei Skulpturen die sich die Hand reichen, die von der Pfarrgemeinde St. Peter gestiftet wurden. Die Heilige Schrift spricht durch einen Satz aus der Bergpredigt (Mt 5,9).
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Zwischenstation: Familie

An diesem Ort, der zum Ruhen und Verweilen einlädt, steht die Familie im Mittelpunkt.
7.

7. Besinnungspunkt: Mutter Erde

Mutter Erde ist weithin bedroht durch unser technisches Zeitalter. Gott hat zwar alles gut gemacht (Gen 1,31), aber der Mensch geht blindwütig daran, alles zu zerstören.. Die Skulptur zeigt Gott Vater am letzten Schöpfungstag, das Gärtlein das rundum angelegt ist, weist auf die Kräuter und Blumen der Erde hin.
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Zwischenstation: Das Kreuz von San Damiano

Das ursprüngliche Kreuz von San Damiano wurde von Jugendlichen aus Taufers von Assisi mitgebracht. Nach einiger Zeit musste dieses aber durch eine Kopie des Malers Hans Peskoller ausgetauscht werden, da die Wetterverhältnisse ihm stark zugesetzt hatten. Das Kreuz unterbricht den Sonnengesang und möchte auf die entscheidende Frage im Leben des Heiligen Franziskus aufmerksam machen: Herr, was willst du dass ich tun soll?
8.

8. Besinnungspunkt: Bruder Wind

Das Windrad hier überragt die umstehenden Bäume und wird sich manchmal wohl richtig drehen im Gletscherwind aus Rein in Taufers. Die jungen Männer der ehemaligen Pfarrjugend aus Taufers haben es errichtet. Die Skulptur mit den vier Jahreszeiten und der Satz aus Mt 5,45 weisen auf das Lob für jegliches Wetter hin.
9.

9. Besinnungspunkt: Bruder Tod

Der Ort ist einmalig gut gewählt: Die Felsenschluchten gegenüber, der Wildbach in der Tiefe, die Bank in der Form eines Sarges. Hier kann ein stiller Denker über den Tod meditieren und kann durch das Tor schreiten, das auf der Vorderseite auf den Tod (Off 3,8), auf der Rückseite auf die Auferstehung aufmerksam macht (Joh 11,25). Errichtet wurde dieser Platz von der Pfarrei Taufers.
10.

10. Besinnungspunkt: Das Lob Gottes

Dieser Punkt knüpft an den ersten an und schließt den Kreis des Sonnengesangs, der mit einem Lob des Dreieinigen Gottes beginnt und mit einem Lobpreis der gesamten Schöpfung schließt: Alles, was atmet, lobe den Herrn! (Ps 150,6). Errichtet wurde dieser Besinnungspunkt von der Pfarrei St. Jakob.
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Endstation

Beim Erreichen der Franz- und Klarakapelle ist der Weg zu Ende

Pilgerbehelf Auf dem Besinnunsweg zum Sonnengesang

Der Pilgerbehelf ist in der Franz- und Klarakapelle, im Jugenddienst Dekanat Taufers sowie im Weltladen Taufers gegen freiwillige Spende erhältlich.